Dieser Ratgeber behandelt folgende Themen:
- Wie zeigt sich negativer Stress?
- Wie unterstütze ich meinen Hund beim Stressabbau?
- Was entspannt Hunde?
- Was löst Stress oder Angst bei Hunden aus?
Stress bei Hunden ist ein relevantes Thema für Besitzer und Tierärzte. Verschiedene Faktoren wie Umweltveränderungen, soziale Kontakte oder gesundheitliche Probleme können Hunde belasten. Dieser Artikel erklärt, wie man Stress erkennt und welche Maßnahmen helfen können.
Wie zeigt sich negativer Stress?
Wir kennen es selbst: Nicht jeder Stress ist negativ. Auch bei Hunden gibt es positiven Stress, Eustress genannt. Er tritt etwa bei Freude über eine Person, beim Fressen oder der Erwartung eines Spaziergangs oder Spiels mit einem Lieblingsspielzeug auf.
Bei Hunden gibt es auch positiven Stress.
Negativer Stress, auch Disstress oder Angst, wirkt sich stärker auf das Verhalten aus.
Diese Zeichen können auf negativen Stress hinweisen:
- Unruhe
- Keuchen
- Weit geöffnete Augen
- Geklemmte oder hängende Rute
- Zittern
- Vermeidung
- Aggressivität
- Zähnefletschen
- Flucht oder Erstarren
- Urinverlust
- Schwitzige Pfoten
- Aufgestelltes Fell am Rücken
- Schuppiges, glanzloses Fell
Manche Zeichen könnten auch Freude bedeuten. Entscheidend ist, den Hund und die Situation zu kennen. Mehrere Symptome zusammen deuten meist auf negativen Stress.
Wie unterstütze ich meinen Hund beim Stressabbau?
Als Hundebesitzer möchte man dem Tier in schwierigen Momenten beistehen. In Stresssituationen braucht der Hund das Vertrauen, dass sein Mensch ihm hilft.
Zuerst gilt es, die Stressquelle zu finden. Wenn möglich, entfernen Sie sie oder bringen Sie den Hund in eine vertraute, sichere Umgebung, damit er sich beruhigt und kurzfristig entspannt.
Das löst das Problem aber nur vorübergehend. Je nach Auslöser kann der Stress im Alltag wiederkehren und Unruhe oder Angst hervorrufen. Zum Beispiel könnten Autos den Hund stören. Sie könnten belebte Straßen meiden oder nur auf dem Land spazieren gehen, doch ganz vermeiden lässt sich das kaum – das wird auf Dauer für Sie und den Hund mühsam.
Daher lohnt sich je nach Stressursache professionelle Hilfe. Mit einem Hundetrainer können Sie einen Plan entwickeln. Regelmäßiges Training hilft dem Hund, langfristig gelassener zu werden.
Nicht immer liegen die Ursachen außen. Ist die Stressquelle unklar, kann ein Tierarzt helfen. Krankheiten oder Schmerzen können Stress verursachen – mit der richtigen Behandlung wird es dem Hund besser.
Manchmal ist die Ursache für Stress nicht direkt sichtbar.
Was entspannt Hunde?
Das Wichtigste, um einen nervösen Hund zu beruhigen, ist eine sichere Umgebung. Körperkontakt mit dem Besitzer kann je nach Hund helfen, Stress zu lindern – das ist individuell und muss abgeschätzt werden, eventuell mit Expertenhilfe.
Bei niedrigem Stress kann es helfen, dem Hund einen Ausweg zu bieten. Bei Training in Stresssituationen, wenn der Stress nicht zu stark ist, kann eine Futtertube mit Nassfutter beruhigen, falls er noch frisst.
Der Mensch, meist der Besitzer, sollte Ruhe ausstrahlen. Eine sanfte Stimme unterstützt den Hund dabei, sich zu entspannen.
Bei Stress ist es für den Hund wichtig, dass er seinem Herrchen oder Frauchen vertrauen kann.
Manche Hunde entspannen durch Laufen nach einer Stresssituation, aber nur, wenn der Auslöser weg ist – sonst könnte er aus Angst fliehen.
Ein ruhiger Artgenosse kann helfen, wenn er keine Bedrohung ist. Das sollte jedoch kontrolliert oder mit Experten erfolgen, um weiteren Stress zu vermeiden.
Schleckmatten oder Futterspiele lenken vor Stressmomenten ab, etwa wenn Sie das Haus verlassen. In längeren Trainingsphasen (Wochen bis Monate) unterstützen Snacks mit natürlichen Zusätzen die Entspannung bei Angst oder Nervosität. Sie ersetzen kein Training, ergänzen es aber und liefern wertvolle Inhaltsstoffe.
Was löst Stress oder Angst bei Hunden aus?
Abhängig von Charakter, Prägung, Sozialisierung und Erlebnissen können verschiedene Dinge Stress oder Angst hervorrufen, etwa:
- Krankheiten
- Schmerzen
- Reizüberflutung
- Über- oder Unterforderung
- Artgenossen
- Unruhige Umgebungen (z. B. Tierheim, Pension)
- Veränderungen zu Hause (z. B. Familienzuwachs, neuer Hund, Umzug, Tod eines Familienmitglieds oder Hundes)
Oft entsteht Stress durch negative Verknüpfungen mit Erlebnissen. Straßenhunde etwa könnten Traumata von Einfangaktionen, Auffangstationen, Beißattacken oder Transporten haben. Der Wechsel von einem freien Leben zu Regeln im neuen Zuhause kann belastend sein. Auch laute Geräusche wie Gewitter oder Feuerwerk können Angst auslösen, da plötzliche Knallgeräusche Hunde erschrecken und Ängste wiederkehren lassen. Als Besitzer ist es wichtig, die Bedürfnisse des Hundes zu verstehen, um Stress zu mindern und ihm Geborgenheit zu geben.