Dieser Ratgeber-Artikel umfasst folgende Inhalte:
- Eine Katze an den Hund gewöhnen
- Unterschiede in der Körpersprache
- Katze und Hund aneinander gewöhnen
- Schritt für Schritt die Katze an den Hund gewöhnen
- Tipps für das Zusammenleben von Hund und Katze
- Besser zuerst Katze oder Hund?
- Was tun bei Problemen?
- Was ist, wenn sich Katze und Hund nicht aneinander gewöhnen?
Eine Katze an den Hund gewöhnen
Kann eine Katze mit einem Hund zusammenleben? Im Gegensatz zum weit verbreiteten Vorurteil, können diese sehr gut miteinander harmonieren und sogar Freundschaften knüpfen. Voraussetzung hierfür ist eine kontrollierte Zusammenführung der beiden Tiere und ausreichend Geduld.
Unterschiede in der Körpersprache
Katzen und Hunde kommunizieren unterschiedlich. Wedelt ein Hund freudig mit dem Schwanz, könnte dies eine Katze in Alarmbereitschaft versetzen. Denn ein peitschender Schwanz steht für Angriffslust und Aggressivität. Unterschiedlich wird auch der Blick in die Augen empfunden. Hunde sehen dies gar nicht gerne, während dies für Katzen kaum eine Bedeutung hat. Dies sind nur zwei Beispiele der unterschiedlichen Kommunikation von Hund und Katzen. Damit das Zusammenleben funktioniert, ist es daher notwendig, dass die Tiere die Körpersprache des jeweils anderen kennenlernen und richtig einschätzen können.
Katze und Hund aneinander gewöhnen
Am Anfang steht das kontrollierte Kennenlernen. Dies ist ein wichtiger Grundbaustein, um die Katze an den Hund zu gewöhnen. Am besten funktioniert die Vergesellschaftung im Welpenalter. Wenn die beiden jeweils in etwa das gleiche Alter haben und noch ungezwungen miteinander spielen, entstehen häufig innige Freundschaften. Ganz nebenbei lernen sie auch die Körpersprache des anderen zu deuten.
Aber selbst wenn es sich nicht ergibt, Katze und Hund im gleichen Alter aneinander zu gewöhnen, muss keiner verzweifeln. Auch eine Zusammenführung im Erwachsenenalter kann erfolgreich sein, sofern ein paar Vorgehensweisen beachtet werden.
Vorbereitung der ersten Begegnung von Hund und Katze
Wichtig ist, dass bei der Zusammenführung von Katze und Hund kein Zeitdruck herrscht. Die erste Begegnung prägt die spätere Beziehung. Sie ist entscheidend dafür, wie schnell sich die beiden Haustiere aneinander gewöhnen. Damit dies nicht Hals über Kopf passiert, sollten Sie einen Raum einrichten, zu dem nur die Katze Zutritt hat. In diesem „Katzenzimmer“ sollte sich das Katzenklo und alle übrigen Katzenutensilien befinden.
Schritt für Schritt die Katze an den Hund gewöhnen
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Der Geruch des jeweils anderen
Es ist förderlich, dem Neuankömmling eine zweite Decke zum Schlafen zu geben, damit diese den Geruch annimmt. Am nächsten Tag kann man sie dem Hund neben sein Körbchen legen, damit er sich an den neuen Geruch gewöhnt.
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Die erste Begegnung von Katze und Hund
Als nächstes kann man die Tür einen kleinen Spalt öffnen, damit sich die beiden besser riechen und begutachten können. Anschließend kann die erste Begegnung unter kontrollierten Bedingungen stattfinden. Am besten ist man für die Zusammenführung von Hund und Katze zu zweit. So kann sich jeder um ein Tier kümmern. Das Kennenlernen sollte in einer entspannten Situation und ruhigen Umgebung stattfinden.
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Rückzugsort für die Katze anbieten und Hund anleinen
Beim ersten Kontakt sollte der Hund angeleint sein, um ihn ggf. zurückhalten zu können. Auch wenn der Hund gesichert ist, sollten der Katze dennoch stets ihre Rückzugsmöglichkeiten offenstehen. Das kann die offene Tür in ihren Raum sein oder ein hoher Kratzbaum.
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Begegnungen zeitlich begrenzen
Die erste Begegnung sollte nicht zu lange andauern, damit keines der Tiere überfordert wird und das Erlebte anschließend in Ruhe verarbeitet werden kann. Loben Sie die Katze sowie den Hund und beschäftigen Sie sich separat mit beiden.
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Intensiveres Kennenlernen
Von nun an sollten Sie die kurzen Begegnungen regelmäßig wiederholen, bis sich die Aufregung gelegt hat. Erst nach einer gewissen Zeit ist es sinnvoll, die Phasen zu verlängern. Sollte es zu keinen Zwischenfällen kommen, kann der Hund abgeleint werden. Bleiben Sie aber achtsam.
Wie lange brauchen Katze und Hund, sich aneinander zu gewöhnen?
Auch wenn sich Katze und Hund schon so aneinander gewöhnt haben, dass sie sich unter Aufsicht gemeinsam frei im Raum bewegen können, heißt das nicht unbedingt, dass Sie die Tiere bereits allein zuhause lassen können. Wichtig ist, dass Sie das Niveau nicht zu früh steigern, da es hier sonst schnell zu Rückschritten kommen kann. Bis die Tiere zusammen allein gelassen werden können, kann es durchaus mehrere Wochen dauern.
Tipps für das Zusammenleben von Hund und Katze
- Rückzugsmöglichkeiten anbieten
Katzen lieben sichere Schlafplätze mit guter Aussicht. Dazu eignet sich am besten ein hoher Kratzbaum oder eine Kletterhilfe, die auf einen Schrank führt. Gleichzeitig sollte das Körbchen des Hundes für den Stubentiger tabu sein, sodass auch er einen eigenen Bereich als Rückzugsort hat.
- Erhöhter Futterplatz für die Katze
Hunde vertilgen ihr Futter zumeist komplett. Gerade bei Trockenfutter portionieren viele Katzen ihre Nahrung über den Tag. Falls sich der Hund über das Katzenfutter hermachen sollte, platzieren Sie es erhöht. Dann ist es außerhalb seiner Reichweite und die Katze kann entspannt fressen.
- Hund und Katze nicht einsperren
Die Katze oder den Hund in eine Box einzusperren, um dem anderen Tier einen „gesicherten“ Freilauf zu bieten, ist keine gute Idee. Eine Katze in der Box könnte bedroht werden und sich eingeengt fühlen. Der Hund dagegen könnte befürchten, er müsse mit der Katze konkurrieren.
Besser zuerst Katze oder Hund?
Hunde sind Rudeltiere und zumeist offener für neue Rudelmitglieder. Außerdem lassen sie sich leichter erziehen. Im Gegensatz dazu sind Katzen gegenüber Veränderungen in ihrem Alltag relativ empfindlich. In einem Hund sehen sie erst einmal eine Bedrohung für sich und ihr Territorium – außer sie haben nur gute Erfahrungen mit Hunden gemacht. Am besten lassen sich Jungtiere aneinander gewöhnen. Sie sind neugierig und haben normalerweise noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt.
Was tun bei Problemen?
Eine Zusammenführung von Katze und Hund erfordert Zeit und Geduld. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl, wie schnell dieses umsetzbar ist. Wenn Sie unsicher sind, ob die Zusammenführung tatsächlich möglich ist, können Sie einen Verhaltenstherapeuten für Tiere aufsuchen.
Was ist, wenn sich Katze und Hund nicht aneinander gewöhnen?
Fakt ist, dass eine Zusammenführung von Katze und Hund viel Geduld und Zeit fordert. Da das Tempo unterschiedlich ist, müssen Sie sich auf Ihr Gefühl verlassen, denn Sie kennen Ihre Tiere am besten. Sollten Sie sich unsicher sein, ob ein Zusammenleben von Katze und Hund möglich ist, können Sie einen Verhaltenstherapeuten für Tiere zu Rate ziehen.
Bedenken Sie: Niemand sollte erwarten, dass Katze und Hund miteinander kuschelnd und spielen. In erster Linie ist das Ziel, dass ein entspannter Tagesablauf möglich ist und keins der Tiere unter Stress leidet. Hund und Katze sollten sich gegenseitig akzeptieren und nicht jagen oder attackieren. Nähe und Harmonie können nicht erzwungen werden. Aus einem anfänglichen Dulden kann mit der Zeit jedoch eine innige Freundschaft werden.
Sollten es selbst nach mehreren Monaten keine Fortschritte geben und eins der Tiere leidet sichtbar unter der Situation, müssen Sie möglicherweise handeln. Denn zu viel Stress kann auf Dauer krank machen. Sollte sich das Zusammenleben auch mit professioneller Hilfe nicht verbessern, müssen Sie fair zu sich und Ihren Tieren sein und eine Entscheidung treffen. Diese ist mit Sicherheit nicht einfach und sollte der letzte Ausweg sein, aber schließlich geht es um das Wohl der Tiere. Voneinander getrennt geht es beiden möglicherweise besser. Daher sollten Sie sich bei unüberwindbaren Problemen für einen von beiden nach einem guten neuen Platz umsehen.